März 29

Kräuter Wissen

Bärlauch ist ein im Frühjahr sehr bald wachsendes Heilkraut, dass nicht in jeder Region wächst, weil es den feuchten Waldboden bevorzugt. Hauptsächlich Laubwälder, und zwar u.a. in Rotbuchenwäldern, findet man ihn oft. Mittlerweile kann man ihn auch auf dem Markt kaufen oder in jeder besser sortierten Gärtnerei. Der Bärlauch wirkt antiseptisch, ist blut- reinigend, blutdrucksenkend und wurm- tötend. Aus dem Hexenbuch der alten Buckelapotheker ist das Kraut am wirkungsvollsten, wenn man es bis zum 29. April eines Jahres sammelt. Es hat bis dahin seine stärkste Heilkraft entwickelt. Zu Frühjahrskuren, oder als Salatbeigabe, aber auch zu Pasta, eignet sich der Bärlauch sehr gut.

Beifuss ist das bekannte Kraut für fettes Essen (Fleisch), denn es fördert die Verdauung und unterstützt den Stoffwechsel. Die Lebertätigkeit wird angeregt. In jeder Gans und auch Ente, sollte er nicht fehlen. Übrigens ist der Beifuss ein Verwandter des Wehrmutes und hat auch ähnliche Stoffe, wie dieser, außer das er nicht so bitter schmeckt. Zu viel und zu lange von ihm genossen, kann Herzrhythmusstörungen auslösen und der Blutdruck sinkt ab. Der Beifuss ist auch als Räuchermittel in der Esoterik bekannt und soll vor schwarzer Magie helfen. Die Wohnräume regelmäßig ausgeräuchert, wehrt negative Energien ab.

Brennnessel ist ebenfalls wie der Bärlauch ein Wildkraut, welches im Frühjahr seine meiste heilende Wirkung entfaltet. Auch hier steht das Datum, 29. April des Jahres. Nur mit dem Unterschied, dass die Brennnessel fast das ganze Jahr bis in den Herbst wächst. Sie bevorzugt stickstoffhaltigen Boden, um gut gedeihen zu können. Von vielen Menschen ist sie als Unkraut verpönt und aus den Gärten der „zivilen“ Menschen verbannt. Dabei ist es wahrscheinlich die Königin der Wildkräuter, denn sie macht uns vital von Kopf bis Fuß. Sie ist harntreibend, blutreinigend, blutdrucksenkend- und stillend und natürlich sehr vitamienhaltig. Deshalb ist sie sehr gut, ebenfalls für Frühjahrskuren, geeignet, für Teeaufgüsse, aber auch als Gemüsebeilage, wie Spinat zubereitet. Herzkranke sollten ihren Arzt fragen, ob sie Brennnesseln essen dürfen, weil sie nicht unbedingt geeignet sind!

Fenchel eignet sich sehr gut für Babys und Kleinkinder, wenn sie einen Blähbauch haben. Er löst Krämpfe und hilft, wenn die Darmtätigkeit angeregt werden soll. Aber auch bei entzündetem Hals und Bronchitis ist er gut. Bei stillenden Müttern wird er zur Verstärkung der Milchsekretion empfohlen. Meist wird er als Aufguss verwand. Man kann aber auch Honig davon herstellen mit Rohrzucker.

Hagebutte (Heckenrose) ist eine Frucht der Heckenrose, aber auch Hundsrose und unter vielen anderen Namen bekannt. Man findet sie in unseren Breiten auf Weiden, buschigen Hängen und auch an Waldrändern. Die Frucht sammelt man im Herbst und kann sie vielerlei verarbeiten, wie zum Beispiel als Marmelade, Teeaufguss. Aber auch zu Wein nimmt man gern die Hagebutte. Man hat ihr sogar ein Lied gewidmet („Ein Männlein steht im Walde…“) Sie ist sehr vitaminreich, vor allem an Vitamiene C und eignet sich sehr gut vorbeugend gegen Erkältung, hauptsächlich in den Übergangszeiten zum Winter. Außerdem ist sie harntreibend und äußerlich angewandt gut gegen Entzündungen in der Mundhöhle. Aber auch die Blütenblätter können zur Blütezeit gesammelt und getrocknet werden. Ebenfalls die Blätter zur Sommerzeit, haben ihre Daseinsberechtigung zum Sammeln.

Hirtentäschel wächst auf jeder Wiese und am Wegrand, auf Feldern, in Gräben, eigentlich überall. Da es sehr genügsam und eine sehr bescheidene Pflanze ist, wird sie übersehen und nicht geachtet. Die Sammelzeit ist am besten im Mai bis Juli und als Aufguss reguliert es den Blutdruck, sowie bei Nasen-, Magen-, Darm- und Gebährmutterblutungen ist es anzuwenden. Aber auch bei Leber- und Bauchspeicheldrüsenbe- schwerden, kann die Funktion verbessert werden. Man kann die ganze Pflanze sammeln und in Büscheln an der frischen Luft trocknen. Nicht zu dicht und etwas schattig aufhängen, dann in Papiertüten oder einem Pappkarton aufbewahren.

Holunder ist ein Strauch oder Baum, dessen Teile alle in der Heiltherapie verwendet werden, aber am meisten die Blüten und reifen Beeren. Man nennt ihn auch den „Hexenstrauch“ und es gibt einen kleinen Spruch über ihn: „ Hexe, die auf der Heckl sitzt, sieht über die Hecke (Grenze), hat mehr Wissen und guckt in alle Welt.“ Er ist auch unter den Namen „Hollerbusch“ bekannt und hat ebenfalls bei einem Kinderlied Pate gestanden („Wir sitzen unterm Hollerbusch und machen alle husch, husch, husch…“). Außerdem sucht sich der „Hollerbusch“ seinen Standort selber aus und ist der germanischen Göttin „Holle“ zugeordnet. Unsere Vorfahren haben ihn sehr verehrt Wie schon geschrieben, kann man sämtliche Teile des Holunders verwenden. Am meisten werden aber die Blüten im Frühjahr gesammelt, welche gut gegen Rheuma sind, bei Husten angewandt werden und schweißtreibend wirken, sowie fiebersenkend bei Erkältungen sind. Sehr beliebt sind die „Holunderküchl“ (in Eierkuchenteig eingetaucht) oder der Holundersekt. Aber auch getrocknet als Aufguss sind die Blüten von großer Bedeutung. Im Herbst sammelt man dann die vollreifen Beeren, welche ebenfalls fiebersenkend, reinigend und abführend sind. Sie machen sich gut bei chronischen Erkältungen der oberen Atemwege. Die Früchte dürfen nie roh verzehrt werden und sollten immer aufgekocht werden. Der somit gewonnene Saft, kann zu Suppen, Gelees, Wein oder Likör verarbeitet werden.

Johanniskraut sammelt man im Sommer (Juli). Man nennt es auch noch Tüpfelkraut, wegen seiner hellen Flecken auf dem Blättern. Dieses gute Heilkraut wächst auf kargen Böden und liebt sonnige Standorte, wie auf Wiesen, Hängen und an Waldrändern. Es hilft uns zu beruhigen, wenn jemand an Melancholie, seelischen Depressionen und Nervenschwäche leidet. Auch für den Blutkreislauf eignet sich das Kraut. Als Aufguss zubereitet kann man es gut verwenden. Aber während der Einnahme sollte die Sonne gemieden werden und erst recht keine Sonnenbäder gemacht werden. Überhaupt bei der Anwendung wäre ein Rat vom Arzt angebracht.

Kamille ist vielen bekannt zur Anwendung bei Entzündungen und Erkältungen. Das berühmte Dampfbad wird angewandt, wenn die Nasennebenhöhlen und die Nase zu sind. Sie ist schleimlösend, schweißtreibend und krampflösend. Man findet sie auch viel in der Kosmetik wieder, weil sie schmerzlindernd und reinigend auf unsere Haut wirkt. Ebenfalls als Aufguss kann man sie innerlich anwenden und heilt damit Magen und Darm. Oder auch beim Abschwellen von geröteter Haut oder Schleimhaut (Wunden) ist sie äußerlich anzuwenden.

Knoblauch ist nicht nur ein Lebensmittel, sondern auch ein Gemüse, welches aus dem Orient zu uns gekommen ist und jetzt weltweite Anwendung findet in der Küche. Die Knolle ist aber auch eine Heilpflanze, welche uns im Verdauungsapparat und gegen Darmparasiten hilft, ebenso bei Erkältung und Entzündung der oberen Atemwege, Bronchitis, Asthma, und Husten. Aber auch bei zu hohen Blutdruck, Sklerose und vorbeugend gegen den Alterungsprozess setzt man die Knolle ein. Sie ist stark harntreibend und desinfizierend. Mit Milch, die den üblen Geruch mindert, dreimal täglich vor dem Essen verzehrt, als Saft, soll Wunder bewirken. Vor allem soll man alt werden und gesund bleiben bis ins hohe Alter.

Lavendel kommt eigentlich aus Frankreich, aus der Provence. Dort wird er noch immer im großen Stil angebaut für die Kosmetik, aber auch als Heilmittel. Mittlerweile wird diese Duft – und Heilpflanze auch bei uns angebaut und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Pflanze kann man für Bäder oder Duftkissen nutzen. Sie hält Ungeziefer ab, deshalb pflanzt man sie gern zwischen Rosen und andere empfindliche Pflanzen. Sie hilft aber auch uns, den Menschen, sehr als beruhigender Tee. Die Blüten sind getrocknet gegen Kopfschmerzen und Depressionen anzuwenden. Ebenso kann man sie als Blütenkissen unter den Kopf legen, um besser einschlafen zu können bei Schlafstörungen. Der Lavendel vertreibt die Motten aus den Kleiderschränken und der schöne Duft ist als Nebeneffekt nicht von der Hand zu weisen.

Lindenblüten sind ein uraltes Heilmittel, welches schon die Kelten kannten. Es ist die Blüte der Sommerlinde oder der Winterlinde. Sie unterscheiden sich nur von der Größe. Ansonsten haben beide die gleiche Wirkung und als Aufguss ist sie gegen Erkältung sehr beliebt. Durch die schweißtreibende Unterstützung, kann der erkrankte Körper Abwehrstoffe gegen den Grippevirus bilden und wir schwitzen uns gesund. Man sollte den Aufguss vor dem zu Bett gehen machen, damit der Körper bei Ruhe, sich ausschwitzen kann.

Löwenzahn ist eine Pflanze, die man vom Frühjahr bis in den Herbst als Salat verwenden kann und die viel mehr Vitamin C hat als unser Feldsalat. Er ist kein Unkraut, sondern ein sehr nützliches Kraut. Und auch hier gilt zum Sammeln und für Kuren das magische Datum der alten Buckelapotheker, der 29. April. Die Wurzeln sammelt man allerdings nur im Herbst und sie werden auch als Aufguss getrunken. Er ist blutreinigend und gut für den Magen. Aber auch bei Rheuma und Erkrankungen der Knochen und Knorpel findet er seine Anwendung. Es gibt viele Menschen, die aus den Blüten einen Honig herstellen, denn er hat nicht nur Vitamine C, sondern auch vor allem Kalium, Natrium, Kalisalze, Mangan, Kalzium, Eisen und Kieselsäure. Er reinigt Blut, Magen und Därme und fördert auf diese Weise die Verdauung. Besonders als Frühjahrskur ist er zu empfehlen in Zusammenhang mit Scharfgarben – und Rettichsaft.

Minze gibt es in verschiedene Sorten. Am bekanntesten ist die Pfefferminze, oder auch Teeminze. Dann gibt es noch die Wasserminze und die Grünminze und viele Sorten mehr. Die Minzepflanzen verbreiten sich relativ schnell und gut in unseren Breiten und im Garten muss man aufpassen, dass sie nicht überall wächst, denn durch Ausläufer geht es schnell und wir haben im Garten nur noch Minze. Als Aufguss sind alle Minzearten gut bei Erkältungskrankheiten und bei Bronchitis, denn sie wirkt auswurffördernd, verdauungsfördernd und auch gleichzeitig anregend und krampflösend. Im Sommer mit Zitrone kalt getrunken, ist es eine Wohltat. Man sollte aber die Minze nicht zu oft und zu lange trinken und sie als Arznei betrachten, denn sie könnte die Sehkraft verringern. Dies ist eine alte Menschenweisheit. Als Zugabe bei Salaten, aber auch zu einem Möhrengemüse, schmeckt sie sehr gut, vor allem die Pfefferminze.

Rosmarin kennen viele aus der mediterranen Küche, da er aus dem Mittelmeerraum kommt. Er ist mittlerweile ein beliebtes Kraut zum Würzen von Fisch- und Fleischgerichten geworden. Aber auch als Weihrauchkraut ist es in der Esoterik bekannt und soll die bösen Geister vertreiben. Als Heilpflanze wird er gern bei Blähungen, Appetitlosigkeit, Ermüdungen, nervlicher Erschöpfung und bei älteren Menschen mit Gedächtnisschwäche angewandt. Wer ein Problem hat, was die Mutterschaft anbetrifft, sollte sich einen Rosmarinwein herstellen. Allerdings Schwangere sollten ihn meiden, denn eine Überdosierung kann Nieren und Leber schädigen und Krämpfe hervorrufen.

Spitzwegerich ist ein bekanntes Kraut bei Insektenstichen und deren Schwellungen. Man nimmt die Blätter und drückt sie, bis sie ihren Saft abgeben und bestreicht damit die Wunde bzw. den Stich. Das Blatt wird wie ein Pflaster auf die verletzte Haut gegeben. Diesen Vorgang sollte man mehrmals über einen längeren Zeitraum wiederholen. Aber auch als Aufguss oder Sirup oder Tropfen ist der Spitzwegerich seht gut bei chronischer Bronchitis und Verdauungsstörungen geeignet. Auch ihn sollte man immer in der Hausapotheke haben.

Thymian ist vielen als gutes Gewürz für die Küche bei Fleischgerichten bekannt. Aber auch als Heilmittel sollte man diese Pflanze nutzen. Ich nehme Thymian sehr gern, wenn sich eine Erkältung ankündigt. In einem Fußbad Thymian mit hinzugegeben, reicht oft aus, dass die Erkältung abklingt, wenn sie in den Anfängen ist. Zerkaute Samen senken den Blutzuckerspiegel, sie wirken aber auch abführend.

Weißdorn ist die Pflanze bei Herz- und Blutdruckbeschwerden, egal ob zu niedriger oder zu hoher Blutdruck. Hier wird die Blüte, aber auch die Beeren verwendet. Angina pectoris wird damit behandelt, aber auch bei Herzrhythmusstörungen wendet man den Weißdorn an.

Zwiebel kennt ja nun jeder in der Küche. Dass sie einmal aus Asien kam und den ganzen Globus vor ca. 200 Jahren erobert hat, wissen wohl die wenigsten. Jedenfalls ist sie aus der Küche nicht mehr wegzudenken und hat eine große Vielfalt in der Anwendung. Dass sie aber auch als Heilmittel bei Erkältungskrankheiten eingesetzt werden kann, ist leider nicht jedem bekannt. Sie wirkt schleimlösend und befreit die Bronchien von den Sekreten, wenn sich Husten und Schnupfen ankündigen. Ein Zwiebelsaft mit Zucker angesetzt und gekocht, wirkt gut auf unser Immunsystem, denn der Saft wirkt antibakteriell, durch den Inhaltsstoff Allicin.

Salbei ist eines meiner Lieblingskräuter, denn es hat eine gute entzündungshemmende Wirkung und ist antibakteriell. Egal, ob man es als Heilkraut oder als Küchengewürz benutzt. Auch wird es in der mediterranen Küche angewandt. In der Küche kann man Salbei zum Würzen von Fisch, Fleisch, Pasteten und Fleischfüllungen verwenden Bei Bronchitis wird er gern als Aufguss verwendet, aber auch als Bonbon zum lutschen, gibt er langsam seine lindernden und heilenden Wirkstoffe ab. Kalten Tee trinkt man, wenn man Schweißprobleme hat. Bei Mandelentzündungen kann man den Aufguss, als Gurgelmittel nehmen

Veilchen ist eine niedliche Blume und zugleich aber auch eine Heilpflanze. Es blüht nur kurz im Frühjahr und dann ist es Zeit, es zusammeln, damit man aus seiner Blüte einen „Veilchenhonig“ machen kann. Der Veilchenhonig hilft sehr gut gegen Husten. Sogar Keuchhusten kann man damit bekämpfen.